Soll ich zusätzliche medizinische Untersuche durchführen lassen?

Diese Frage soll Ihnen der Mediziner beantworten. Fühlen Sie sich bei den behandelnden Ärzten nicht umfassend betreut, empfehlen wir Ihnen, sich bei einer Fachperson eine Zweitmeinung einzuholen.

Aus unserer Erfahrung zeigt sich, dass gerade Halswirbel- und Kopfverletzungen in den erstbehandelnden Spitäler nicht immer erkannt werden. Auch innere Verletzungen bei operativen Eingriffen werden nicht selten erst später erkannt. Häufig sind selbst Notfall- und Intensivmediziner auf die offensichtlichen und sichtbaren Verletzungen fokussiert.

Es besteht die Gefahr, dass Gefässverletzungen oder Mikroläsionen nach Tagen oder Wochen in der Computertomographie oder auf dem MRI nicht mehr erkennbar sind. Zwar kann nicht jede Halswirbel- oder Hirnverletzung auf diese Weise erkannt werden, aber die Wahrscheinlichkeit, dass eine Verletzung erkennbar ist, ist unmittelbar nach dem Unfall am höchsten… und es existiert bei den Versicherungen, den Gerichten und selbst bei vielen Medizinern die Ansicht, dass ’nichts ist, wo man nichts sieht‘. Dies führt insbesondere bei Schmerzpatienten und bei Betroffenen mit kognitiven oder psychischen Problemen zu grossen Ungerechtigkeiten.

Wesentlich ist, dass Sie den Arzt über sämtliche Beschwerden und Schmerzen informieren und dieser solche notiert. Sollten gewisse Schmerzen erst später erkannt werden, was gerade bei Rücken- oder Kopfschmerzen wegen der Einnahme starker Schmerzmittel häufig vorkommt, so konsultieren Sie den behandelnden Arzt. Dasselbe gilt auch bei Konzentrationsstörungen, bei Vergesslichkeit, bei Stimmungsschwankungen sowie bei emotionellen oder psychischen Problemen. Die Versicherungen und deren Vertrauensärzte anerkennen Gesundheitsschäden, welche erst später Eingang in die Akten finden, in der Regel nicht als Unfallfolgen.