Beitrag im Beobachter 6/2016 über Herrn Edmond Berisha zum Thema „Mit 39 ins Altersheim?“

Ein junger Behinderter sollte ins Pflegeheim, weil der Kanton Schwyz nicht bezahlen wollte. Nach einem Bericht im Beobachter gab es plötzlich doch noch eine Lösung.

Dem schwerbehinderten Edmond Berisha aus dem Kanton Schwyz drohte der Einzug in ein Altersheim – mit 39 Jahren. Denn der Kanton verweigerte ihm zusätzliche Ergänzungsleistungen für die Pflege und Hilfe zu Hause, so dass er seine Assistentinnen nicht mehr bezahlen konnte, die ihn im Alltag unterstützen.

Obwohl die IV beim zerebral gelähmten Berisha einen theoretischen Bedarf von 320 Pflegestunden pro Monat feststellte, konnte sie über den Assistenzbeitrag nur maximal 240 Stunden übernehmen. Den Rest hätte die Schwyzer Ausgleichskasse ergänzen sollen. Sie erkannte den Anspruch jedoch nicht an. Erst nachdem der Beobachter den Fall aufgegriffen hatte, lenkte die Kasse ein.

Gemäss seiner Rechtsvertreterin Irene Rohrbach erhält Edmond Berisha nun rückwirkend zusätzliche 100 Pflegestunden pro Monat über die Ergänzungsleistungen ausbezahlt. Zudem vergütet die Ausgleichskasse 400 Franken pro Monat für die Haushaltshilfe. Damit kommt Berisha nun zwar auf mehr als die von der IV berechneten Pflegestunden, diese entsprechen jedoch einem statistischen Durchschnittswert. «Naturgemäss kann das vom konkreten Fall erheblich abweichen. Herrn Berishas tatsächlicher Bedarf ist wesentlich höher», sagt Irene Rohrbach.